„Eine duale Ausbildung bietet viele Chancen für einen guten Start ins Arbeitsleben und ist eine vollwertige Alternative zu einem Studium“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Ich bin sehr froh darüber, dass alle Partner des Ovalen Tischs die duale Ausbildung über verschiedene Maßnahmen, wie zum Beispiel ‚Kompetent in eigener Sache – Zukunft läuft‘, mit den Tagen der Berufs-und Studienorientierung oder auch die Stärkung der MINT-Förderung, stärken wollen“, so die Ministerpräsidentin.
Wirtschaftsstaatssekretär Andy Becht wies darauf hin, dass Personen mit einer beruflichen Erstausbildung und anschließender Fortbildung Absolventen mit einem ersten Hochschulabschluss (Bachelor) gleichgestellt seien. „Je nach Branche und Beruf sind die Verdienst- und Karrieremöglichkeiten mindestens so gut wie für Akademiker. Hinzu kommt, dass eine Ausbildung durch ihren hohen Praxisbezug eine gute Voraussetzung ist, um sich selbständig zu machen“, sagte Becht.
Arbeitsstaatssekretär David Langner wies darauf hin, dass man mit einer abgeschlossenen Ausbildung mehr als nur einen Fuß in der Tür habe: „Die duale Ausbildung ist einer der zentralen Gründe dafür, dass wir in Deutschland mit die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in ganz Europa haben. Denn gerade durch den engen Praxisbezug gelingt der Übergang in Beschäftigung zumeist sehr gut und das Risiko, arbeitslos zu werden, ist ausgesprochen gering.“
Die Staatssekretärin im Integrationsministerium, Dr. Christiane Rohleder, ergänzte, dass Deutschland deshalb mittlerweile weltweit für sein Ausbildungssystem beneidet werde. „Das gleiche System, das zu einer besonders niedrigen Jugendarbeitslosigkeit beiträgt, kann uns nun dabei helfen, die zu uns geflüchteten Menschen zu integrieren. Die duale Ausbildung erleichtert die Arbeitsmarktintegration und damit die Integration der Flüchtlinge in die Gesellschaft insgesamt.“
Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig unterstrich: „Eine fundierte Berufs- und Studienwahlvorbereitung ist heute wichtiger denn je. Es geht darum, junge Menschen schulartunabhängig gleichermaßen über duale Ausbildung und Studium zu informieren, damit sie den für sich richtigen Weg finden. Die Informationskampagne ‚Kompetent in eigener Sache – Zukunft läuft‘ mit den Tagen der Berufs- und Studienorientierung soll deshalb zu einer festen Institution werden.“
Die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter bieten Einstiegsqualifizierungen und ausbildungsbegleitende Hilfen auch im kommenden Ausbildungsjahr an. Außerdem läuft zum zweiten Mal das Programm der „Assistierten Ausbildung“, um Jugendliche individuell auf eine Berufsausbildung vorzubereiten und in der Ausbildungszeit zu unterstützen. Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, Heidrun Schulz: „ Für mich ist es sehr wichtig, dass auch junge Menschen, die nicht mit den besten Voraussetzungen an den Arbeitsmarkt kommen, eine Berufsausbildung machen können. Eine Berufsausbildung ist der Einstieg zu einer qualifizierten und gut entlohnten Beschäftigung.“
„Das Handwerk in Rheinland-Pfalz steht weiterhin vor großen Herausforderungen bezüglich der Fachkräftesicherung. Der Ovale Tisch der Ministerpräsidentin bringt die maßgeblichen Akteure zur Umsetzung der erforderlichen Strategien im Hinblick auf diese Aufgaben zusammen. Wir begrüßen die gemeinsame Haltung beim Ovalen Tisch, die duale Ausbildung auch in Zukunft durch geeignete Maßnahmen zu stärken. Darüber hinaus begrüßen wir die Fortsetzung dieser Institution auch in der neuen Legislaturperiode als ein gutes Instrument der Umsetzung von im Regierungsprogramm erkannten Positionen zur Stärkung des Handwerks“, so der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern Kurt Krautscheid.
„Eine der wichtigsten Aufgaben der Politik im Bereich der Fachkräftesicherung für die rheinland-pfälzische Wirtschaft muss sein, die duale Ausbildung als alternatives Karrieremodell zur Hochschulausbildung stärker zu verankern“, unterstrich Arne Rössel, Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz. „In diesem Ausbildungsjahr konnten 35 Prozent der rheinland-pfälzischen Unternehmen nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen. Bei 23 Prozent der Unternehmen, die Ausbildungsplätze nicht besetzen konnten, lagen nicht einmal mehr Bewerbungen vor. Der wirtschaftliche Erfolg in Rheinland-Pfalz ist aber davon abhängig, dass unsere Unternehmen qualifizierte und motivierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gewinnen können. Die duale Ausbildung ist der Garant dafür, dass dies gelingt, wie auch die jüngste OECD-Studie belegt“, so Rössel.
„In vielen Betrieben im Land wird sehr gut ausgebildet und damit der Grundstein für eine erfolgreiche berufliche Zukunft von tausenden jungen Menschen gelegt. Ziel muss es deshalb sein, die Qualität und die Quantität der Ausbildung insgesamt weiter zu stärken. Das ist auch wichtig, weil die duale Ausbildung ein wichtiges Element zur Integration junger Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt darstellt. Für alle jungen Menschen mit schwierigen Startvoraussetzungen begrüßen wir außerdem das Konzept der assistierten Ausbildung“, so Dietmar Muscheid, Vorsitzender des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland.