Es hat sich gezeigt, dass die Landesstrategie ein großer Erfolg ist, um den aktuellen und zukünftigen Bedarf an Fachkräften für die rheinland-pfälzischen Unternehmen zu sichern“, unterstrich Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Es ist beispielhaft und einmalig in Deutschland, dass beim Ovalen Tisch alle Akteurinnen und Akteure wie die Arbeitgeberverbände, die Gewerkschaften und die Bundesagentur für Arbeit zusammenarbeiten. Insgesamt seien von den seinerzeit 216 entwickelten Vorhaben 179 vollständig umgesetzt worden, die meisten der noch nicht umgesetzten geplanten Vorhaben werden in der Fachkräftestrategie 2018 – 2021 weiterverfolgt.
Erfreut zeigte sich die Ministerpräsidentin, dass sich bereits viele der geplanten Maßnahmen fest etabliert hätten. Zu nennen ist hier beispielsweise der verbindliche Tag der Berufs- und Studienorientierung, an dem im vergangenen Jahr etwa 57.000 Schülerinnen und Schüler teilgenommen haben und der auch in diesem Jahr stattfinden wird. Einen Beitrag zur Stärkung der dualen Ausbildung leisten die Coachs für betriebliche Ausbildung. Diese Maßnahme werde in Zukunft zudem ausgebaut. Sehr wertvoll bei der Sicherung des Fachkräftebedarfs durch ausländische Fachkräfte sind die seit 2015 bestehenden Welcome Center. Aber auch Gesundheit am Arbeitsplatz sei in einer älter werdenden Gesellschaft von wachsender Bedeutung. Deswegen seien gezielte Maßnahmen im betrieblichen Gesundheitsmanagement wichtig.
„Den Erfolg der Fachkräftestrategie 2014 – 2017 wollen wir auch in den kommenden Jahren weiterführen, und daher war es mir ein wichtiges Anliegen, die entwickelten engen Strukturen der Zusammenarbeit zu verstetigen und zu vertiefen. Nicht zuletzt mit der Fortschreibung der Fachkräftestrategie ist uns dies zum Wohle der rheinland-pfälzischen Wirtschaft und der Menschen in unserem Land gelungen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
„Ein wichtiges Ziel ist es, allen Jugendlichen im Rahmen einer beruflichen Perspektive eine Ausbildung oder einen Studienplatz anzubieten. Keine junge Frau, kein junger Mann darf verloren gehen. Wir haben mit den Jugendberufsagenturen einen wichtigen Pfeiler gebildet. In der Fortsetzung der Fachkräftestrategie werden wir hieran weiter arbeiten. Die gute Zusammenarbeit der Arbeitsagenturen, Jobcenter und der Jugendhilfe sorgt dafür, dass alle Leistungen für einen gelungenen Übergang von der Schule in den Beruf gebündelt angeboten werden können“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.
LVU-Präsident Dr. Gerhard F. Braun stellte die Schwerpunkte der Fachkräftestrategie für die Unternehmerinnen und Unternehmer im Land dar: „Aus Sicht der Wirtschaft war die verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Familie eines der Kernziele der Fachkräftestrategie 2014 bis 2017. Um eine Vollzeittätigkeit zu ermöglichen, stand daher richtigerweise der Ausbau einer hochwertigen und bedarfsgerechten Kinderbetreuung im Fokus. Auch die LVU hatte in den letzten Jahren für eine Stärkung der Kinderbetreuung, auch innerhalb der Betriebe, geworben. Eine Vielzahl an Unternehmen bieten bereits betriebliche Angebote an, um erwerbstätige Eltern zu unterstützen. Nun dürfen wir uns nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern müssen in der Folgevereinbarung gemeinsam daran arbeiten, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter zu verbessern und vollzeitnahe Beschäftigung zu ermöglichen. In jedem Fall muss für die Landesregierung der Ausbau einer bedarfsgerechten Ganztagsbetreuung weiterhin höchste Priorität haben.“
"Wir müssen jetzt das Feuer am Lodern halten und zusätzliche Initiativen im Land starten, damit die Unternehmen weiterhin mit gut qualifiziertem Nachwuchs in die Zukunft starten können", sagte Peter Adrian, Präsident der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz und der IHK Trier. „Gemeinsam müssen wir uns um unsere zukünftigen Fachkräfte kümmern: Sowohl bei der Berufsorientierung als auch in der Ausbildung in den Berufsschulen und Betrieben brauchen wir noch mehr Qualität!"
"Für das Handwerk bedeutet die Fachkräftestrategie des Landes eine Fokussierung auf die berufliche Bildung und damit die Sichtbarmachung der Vorteile der Aus- und Weiterbildung im dualen System. Die Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten für Menschen im Handwerk werden durch die Fachkräftestrategie auch mit Projekten wie „Handwerk attraktiv“ nach außen getragen", so Kurt Krautscheid, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern.
Dietmar Muscheid, Vorsitzender des DGB Rheinland-Pfalz / Saarland, stellte fest: „Wir dürfen uns auf dem gemeinsam Erreichten nicht ausruhen. Aktuell sind in Rheinland Pfalz fast 70.000 junge Frauen und Männer unter 29 Jahren ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, möglichst vielen dieser jungen Menschen noch die Chance zu einer qualifizierten Ausbildung zu ermöglichen. Und wir müssen alles dafür tun, dass es zukünftig gelingt, beim Übergang von der Schule zum Beruf alle Jugendlichen bei der Berufsberatung und der Ausbildungsplatzsuche zu erreichen und zu unterstützen.“