Früh Interesse wecken

Im Rahmen der Landesstrategie zur Fachkräftesicherung starten Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig mit den Partnern des Ovalen Tischs eine MINT-Initiative (Mathematik-Informatik-Naturwissenschaft-Technik), um schon ab dem KITA-Alter möglichst frühzeitig ein Interesse von Kindern und Jugendlichen für technische und naturwissenschaftliche Themen und Berufe zu wecken.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Ovalen Tisches sitzen im Gästehaus der Landesregierung an einem Tisch zusammen

„Im Kontext der Fachkräftesicherung in Rheinland-Pfalz kommt dem MINT-Bereich eine tragende Rolle zu, das gilt insbesondere für die nicht-akademischen Fachkräfte mit einer beruflichen Ausbildung“, sagte die Ministerpräsidentin.

Diese Initiative dient auch dazu, Fachkräfte für Rheinland-Pfalz zu gewinnen. Dabei sollen ganz gezielt Mädchen gefördert werden, denn nach der bundesweiten Arbeitsmarktberichterstattung der Bundesagentur für Arbeit vom März 2016 ist der Frauenanteil an den Beschäftigten in MINT-Berufen mit nur 15 Prozent und bei den nicht-akademischen Nachwuchskräften mit sogar nur 12 Prozent immer noch unterdurchschnittlich. 

Bildungsministerin Stefanie Hubig: „Es gibt bereits eine Vielzahl von Aktivitäten, um Kinder und Jugendliche für MINT zu begeistern. Dennoch entscheiden sich insbesondere Mädchen immer noch zu selten für eine berufliche oder akademische Ausbildung in diesem Bereich. Deshalb wollen wir das vielfältige Angebot weiterentwickeln und besser aufeinander abstimmen, um das Interesse frühzeitig zu wecken, entlang der gesamten Bildungskette aufrechtzuerhalten und so kurz- und langfristig Fachkräfte zu gewinnen. “Zur besseren Integration von Flüchtlingen in Bildung finanziert der Bund sogenannte KAUSA-Servicestellen, die als direkte Ansprechpartner sowohl für Unternehmen wie auch für Jugendliche mit Migrationshintergrund und deren Eltern zur Verfügung stehen. Neben der Beratung ist es das Ziel der KAUSA-Servicestellen, vorhandene Netzwerke zu koordinieren und gemeinsam mit Institutionen der Berufsbildung, mit Schulen sowie mit Migrantenorganisationen und Unternehmen Unterstützungsstrukturen beim Einstieg in die berufliche Bildung aufzubauen. Für eine flächendeckende Umsetzung des Projekts haben sich die rheinland-pfälzischen Handwerkskammern beworben. Die Handwerkskammern in Rheinland-Pfalz seien für die Handwerksbetriebe erster Ansprechpartner für Ausbildung und Qualifikation von Fachkräften. Die Schaffung von Perspektiven für Menschen mit Migrationshintergrund gehört zum Selbstverständnis des Handwerks. Die Strukturen der Handwerkskammern unterstützen und verbreitern mit ihren Netzwerken die Wirkung für eine gelingende Integration und für die Gewinnung von Fachkräften, sagte Ralf Hellrich für die rheinland-pfälzischen Handwerkskammern. 

Die Bundesagentur für Arbeit , das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände und der Deutsche Gewerkschaftsbund haben ein neues Kooperationsmodell gestartet, bei dem Sprachförderung, betriebliche Praxis und Qualifizierung eng verzahnt sind. 

„Es ist wichtig, dass sowohl geflüchtete als auch geringqualifizierte Menschen schnell einen direkten Bezug zur Arbeitswelt haben. Ist dieser Schritt getan, bauen wir die Qualifikationen aus. Die Unternehmen werden bei dieser Qualifizierung unterstützt und können für die Weiterbildungszeit einen finanziellen Zuschuss erhalten. Ich bin davon überzeugt, dass dies eine Chance ist, Geflüchtete und Geringqualifizierte dauerhaft besser ausgebildet auf dem Arbeitsmarkt zu beschäftigen“, so Heidrun Schulz, Leiterin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. 

Die Ministerpräsidentin lobte die gute Zusammenarbeit der Partner, die sich auch bei der erfolgreichen Umsetzung der Landesstrategie zeige. „Es ist mir ein besonderes Anliegen, gemeinsam mit Ihnen schon heute an der Gesellschaft von morgen zu arbeiten“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer, denn nur dort, wo sich die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit eingebunden und repräsentiert fühle, entstünde auch gesellschaftlicher Zusammenhalt. 

Zu den Partnern der Fachkräftestrategie gehören die Staatskanzlei, das Arbeits-, das Bildungs- und das Wirtschaftsministerium, die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, die Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern, die Landwirtschaftskammer, die Landesvereinigung Unternehmerverbände, der Verband der Freien Berufe, der Einzelhandelsverband, der Hotel- und Gaststättenverband sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Gewerkschaften IG BCE, IG Metall und ver.di

Weitere Informationen sind auch unter www.fachkraeftestrategie.rlp.de abrufbar.

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