Unsere Fachkräftestategie
Die Fachkräftestrategie für Rheinland-Pfalz, die für weitere vier Jahre von 2018 - 2021 vereinbart wurde, zeichnet sich in mehrfacher Hinsicht durch ein besonderes Vorgehen aus. So vereint sie erstens alle wesentlichen Akteure für eine erfolgreiche Fachkräftesicherung: Die Kammern und Arbeitgeberverbände, die Bundesagentur für Arbeit, die Gewerkschaften und die zuständigen Fachministerien. Zweitens geht sie über eine politische Willensbekundung hinaus. Mit der Vereinbarung haben sich die Partner des Ovalen Tischs auf fachlich fundierte und auf aufeinander abgestimmte Vorhaben bis 2021 geeinigt. Drittens schließlich haben sie sich zu einer regelmäßigen Fortschrittsüberprüfung verpflichtet. Auf diese Weise wird ein hohes Maß an Transparenz und zugleich Verbindlichkeit für alle Partner erreicht.
Handlungsfelder, Ziele und Einzelvorhaben
Im Rahmen einer Strategie zur Fachkräftesicherung kommt der jungen Generation eine zentrale Rolle zu, denn die Gesellschaft kann es sich nicht leisten, auf die Fachkräfte von morgen zu verzichten. Dementsprechend liegt es im Interesse aller, dass es den Jugendlichen gelingt, ihre Potenziale auszuschöpfen.
Dies ist umso wichtiger, weil gerade in den kommenden zehn Jahren überdurchschnittlich viele Beschäftigte altersbedingt aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Die Partner sind sich daher einig, dass es von großer Bedeutung ist, bereits heute für den Fachkräftebedarf der nahen Zukunft auszubilden.
Sie wollen deshalb mit den vereinbarten Zielen und Maßnahmen die Voraussetzungen dafür verbessern, dass jeder Mensch einen berufsqualifizierenden Abschluss erwerben kann, der zu ihm passt, den Anforderungen des Arbeitsmarktes entspricht und Beschäftigungsmöglichkeiten sichert. Dabei werden die besonderen Bedürfnisse von beispielsweise Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund sowie Menschen mit Behinderungen oder Menschen mit schlechten Startchancen in das Berufsleben berücksichtigt.
Die Übergänge zwischen Schule, Ausbildung und Studium sind fließend. Daher verstehen die Partner die nachfolgenden Einzelziele als ineinandergreifende Bausteine und berücksichtigen dies auch bei deren Umsetzung.
Ziel 1: Berufs- und Studienorientierung optimieren
Ziel 2: Duale Ausbildung stärken
Ziel 3: Duale Ausbildung attraktiver machen
Ziel 4: Zahl der Schülerinnen und Schüler ohne Schulabschluss senken
Ziel 5: Optimierung des Übergangsbereichs
Ziel 6: Mehr Hilfe aus einer Hand
Ziel 7: Ausbildungs- und Studienerfolg erhöhen
Ziel 8: Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung weiter verbessern
Hier erhalten Sie mehr Informationen zu den Zielen im Einzelnen.
Damit mehr junge Menschen als die potenziellen Fachkräfte von morgen dem Ausbildungsmarkt zur Verfügung stehen, gilt es sicherzustellen, dass das betriebliche und das berufsschulische Ausbildungsangebot auf einem quantitativ und qualitativ hohen Niveau gehalten werden. Dafür muss die duale Ausbildung in der Fläche gesichert sein und sowohl ein entsprechendes Angebot bei Betrieben und Berufsschulen als auch ein ausreichendes Interesse der Jugendlichen bestehen. Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt müssen noch besser in Einklang gebracht werden.
Ziel 9: Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern
Ziel 10: Erwerbsbeteiligung von Frauen erhöhen
Ziel 11: Anzahl der erwerbslosen Menschen reduzieren
Ziel 12: Erleichterung des Zuzugs von Fachkräften und Verstetigung von Willkommenskulturen
Ziel 13: Attraktivität von Unternehmen für Fachkräfte steigern
Hier erhalten Sie mehr Informationen zu den Zielen im Einzelnen.
Auch wenn es gelingt, das Nachwuchspotenzial bestmöglich auszuschöpfen, werden zum einen demografiebedingt voraussichtlich weniger junge Menschen auf den Arbeitsmarkt nachrücken, zum anderen verändern sich die Anforderungen an die erwerbstätigen Menschen beständig. Es muss daher weiterhin ein vordringliches Ziel sein, die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit der Erwerbstätigen im Land sowohl im Hinblick auf ihr fachliches Wissen und ihre Kompetenzen als auch auf ihre physischen und psychischen Voraussetzungen über das gesamte Erwerbsleben hinweg zu stärken und auszubauen. In diesem Zusammenhang sind vor allem zwei Entwicklungen zu berücksichtigen, die die Erreichung dieses Ziels zu einer besonderen Herausforderung machen: Zum einen resultiert aus der Globalisierung und dem rasch voranschreitenden technologischen Fortschritt in der Arbeitswelt beziehungsweise der Digitalisierung ein wachsender Anpassungsbedarf. Dies gilt mit Blick auf die Qualifikationen der Erwerbstätigen, aber auch hinsichtlich der Art und Weise, wie Arbeitsplätze ausgestaltet sind und wie die Erwerbstätigen an der Ausgestaltung der Arbeitsplätze beteiligt werden. Zum anderen steigt das Durchschnittsalter der Erwerbsbevölkerung in den kommenden Jahrzehnten deutlich an. Höhere Anforderungen treffen somit auf durchschnittlich ältere Beschäftigte, auf deren Kompetenzen und Erfahrungen nicht verzichtet werden kann. Die Partner stimmen daher darin überein, dass es zur Sicherung des künftigen Fachkräftebedarfs unerlässlich ist, die Beschäftigungsquote der Älteren durch attraktive Angebote deutlich anzuheben. Die Partner stimmen daher darin überein, dass es gemeinsamer Anstrengungen bedarf, um dazu beizutragen, dass Menschen über ihr ganzes Erwerbsleben hinweg gesund und qualifiziert arbeiten können.
Ziel 14: Nachqualifizierung erwerbstätiger Personen und Zertifizierung von Kompetenzen verbessern
Ziel 15: Weiterbildung stärken
Ziel 16: Gesundes Arbeiten in der sich wandelnden Arbeitswelt
Hier erhalten Sie mehr Informationen zu den Zielen im Einzelnen.